Rhembianer
Das edle Volk der Ozeane
Die Rhembianer sind ein Volk von äußerst intelligenten und vielschichtigen Ozeanwesen, welche hauptsächlich rund um die unzähligen Inseln des namensgebenden Kontinents Rhembian heimisch sind. Zwar können Rhembianer auch an Land problemlos überleben, doch die meisten von ihnen bevorzugen das Leben unter der Meeresoberfläche. Jene, die sich allerdings dazu entschieden haben auf dem Land zu leben, bevorzugen Feuchtgebiete wie die unzähligen tropischen Gebiete auf den Inseln Rhembians. Unter der Führung der beiden Zwillingsbrüder Rhados und Rhinas pflegen die Rhembianer größtenteils friedliche Beziehungen mit den anderen Völkern. Die Ausnahme sind hierbei die Ghal, mit welchen sich die Rhembianern seit einigen Jahren im Krieg befinden.
Als Ozeanwesen verfügen die Rhembianer wenig überraschend über zahlreiche Flossen für die rasante Fortbewegung im Wasser. Die Flossen der Frauen sind hierbei um ein Vielfaches länger als jene der Männer, weswegen sie auch etwas schneller schwimmen können. Der Schuppen- sowie Flossenfarbe der Rhembianer sowie allen möglichen Kombinationen der Farben sind keine Grenzen gesetzt. Entsprechend gibt es Rhembianer in nahezu allen Farben und Formen, weshalb sie das mit Abstand farbenfrohste Volk Solias sind.
Auch die Flossen eines jeden Rhembianers variieren von Person zu Person und wachsen im Verlauf der Kindheit an verschiedenen Körperstellen und in unterschiedlicher Menge - eine Norm gibt es nicht. Die Gesichter der Rhembianer sind derweil mit Pigmentmustern verziert, die ebenfalls komplett individuell und zufällig während der Kindheit entstehen. Dschungelrhembianer heben sich zudem mit zusätzlicher Körperbemalung und (ziemlich schmerzhaft entstehenden) Schnittmustern von ihren im Ozean lebenden Artgenossen ab.
Die Rhembianer bekleiden sich grundsätzlich nur spärlich mit Muschel- und Korallengewändern, da sie als Warmblüter und besonders im tropischen Klima ihrer Heimat nicht wirklich auf Kleidung angewiesen sind. Als weltweit respektiertes und Volk passen sich die Rhembianer jedoch auch an die Kulturen anderer Völker an und tragen entsprechend passende Kleidung, sollten sie sich im Reich eines anderen Volkes befinden. Sie bevorzugen jedoch stets Klamotten, welche sie nicht zu sehr in ihren Bewegungen einschränken.
Die Rhembianer sind ein vergleichsweise junges Volk, welches erstmals im vierten Zeitalter damit begann, andere Kontinente zu entdecken und zugleich für sich zu beanspruchen. Mit diesen feindseeligen Aktionen lösten sie sogleich den Krieg der Drei aus, welches das vierte Zeitalter prägen und entsprechend betiteln sollte. Nach ihrer Niederlage zogen sich die überlebenden Rhembianer geschlagen in ihre Heimat zurück und ließen sich erst im grünen Zeitalter wieder auf Kontakte mit der Außenwelt ein. Es kam zu Friedenspakten mit Nion und Sirelle, so dass sich die Rhembianer im Laufe der Zeit zu wichtigen Verbündeten der beiden Nationen entwickelten. Heute pflegen die Rhembianer zu nahezu allen anderen Völkern friedliche Beziehungen und bieten ihre Waren der Außenwelt an. Die große Ausnahme sind hierbei die Ghal, mit welchen sich die Rhembianer in einem noch jungen Krieg befinden. Dieses Mal jedoch nicht als Auslöser, sondern als Verteidiger ihres Landes gegen feindlich gesinnte Angreifer.
In Rhembian herrscht eine Monarchie, an deren Spitze die beiden Zwillingsbrüder Rhados und Rhinas thronen, die auf den Titel der Korallenzwillinge hören. Die beiden Brüder teilen sich sämtliche Aufgaben und beraten sich in jedem Thema, bevor sie einen Entscheid treffen. Kommt es bei der Fällung eines Entscheides zu einer Unstimmigkeit zwischen den Korallenzwillingen, entscheidet ein unblutiges Duell zwischen den beiden Rhembianern über die Vorgehensweise.
Dass die rhembiane Führung stets aus zwei Zwillingsgeschwistern besteht ist eine uralte Tradition, welche viele Generationen lang bis weit in die Vergangenheit zurückreicht. Dabei entspringt die Thronfolge keiner festgesetzten Blutlinie, sondern wird anhand passender Anwärter aus dem Volk entschieden, sobald die Zeit für zwei neue Zwillingsherrscher gekommen ist. Dies ist dann der Fall, sobald einer der beiden Korallenzwillinge verstirbt. Geschieht dies, wird das andere Mitglied seines Amtes enthoben, da das Blutsband getrennt wurde. Als letzte Amtshandlung entscheidet das überlebende Geschwister deshalb zuvor noch darüber, welche beiden volljährigen rhembianen Anwärtergeschwister die nächste Generation von Korallenzwillingen führen sollen.
Das rhembianische Militär hört auf den Übernamen Korallenheer und besteht sowohl aus männlichen als auch weiblichen Kriegern, die entsprechend ihrer Fähigkeiten in verschiedene Rollen verteilt werden. Frauen werden aufgrund ihrer höheren Geschwindigkeit vorzugsweise als Späherinnen und Botinnen eingesetzt, während Männer mit entsprechender Muskelkraft ganz klassisch eher rabiate Aufgaben übernehmen. Grundsätzlich gilt jedoch, dass jeder Mann und jede Frau jede Rolle erlernen kann, wenn die dafür notwendigen physischen Voraussetzungen erfüllt werden. Dies ist dabei oftmals weniger eine Frage des Geschlechtes, sondern der angeborenen Flossenanordnung.
Das Korallenheer besteht aus rund 150'000 Kriegern, welchen einer von acht verschiedenen Rängen zugeteilt werden. Das Heer wird direkt von den Korallenzwillingen Rhados und Rhinas befehligt, als oberster Befehlsführer gilt jedoch der oberste Oktoriat Rhodian.
Während die Rhembianer über keine klar festgesetzte Glaubensrichtung verfügen, ehren sie ihre Korallenherrscher über viele Generationen hinweg, beinahe als wären sie Götter. Ganz besonders die ersten beiden Korallenzwillinge Lean und Ghoma werden in ganz Rhembian hochgeschätzt und mit Altaren, Ritualen sowie anderen Mitteln geehrt. Einige wenige Rhembianer glauben zudem an die Lichtlehre und somit an Solaris als Erbauerin der Welt. Die Lichtlehre wird jedoch in vielen Gebieten Rhembians mit äußerst kritischen Augen betrachtet, weshalb sich nur die wenigsten Rhembianer trauen, diesen Glauben in der Öffentlichkeit preiszugeben.
Die Rhembianer führen größtenteils stabile Beziehungen zu sämtlichen Völkern Solias. Mit Golven und Sirelle wurden gar Pakte geschloßen, weshalb die Kontinente sich im Falle eines Krieges gegenseitig unterstützen. Mit Kaan und Pan gibt es keine derartigen Vereinbarungen, jedoch respektieren sich die Völker und gewähren einander in Friedenszeiten auch Einlass in ihre Länder.
Mit den Ghal befinden sich die Rhembianer seit einigen Jahren im Krieg. Die noch recht unerforschten Feuergreife haben sich vor kurzer Zeit das erste Mal gezeigt und versuchen seither, den rhembianen Kontinent einzunehmen. Der Krieg zeigt sich in erster Linie auf den südöstlichen Felseninseln von Ghoma, auf welchen die Ghal einen natürlichen Vorteil vorweisen. Ein Ende des Krieges ist nicht in Sicht.
Die rhembiane Ausrüstung ist reich an Korallen- und Muschelanfertigungen für Waffen, Rüstungen, Werkzeuge und andere Hilfsmittel. Weiterhin verwenden die Rhembianer besonders gerne die Knochen und Zähne von Raubfischen. Die Materialien werden dabei bei Kriegern hauptsächlich für Schädellanzen, Rammschilder, Schulterteile sowie Schürzen verwendet. Bei zivilen Rhembianern hingegen kommt normalerweise Algenkleidung zum Einsatz, während Dschungelrhembianer sich an ihrem natürlichen tropischen Umfeld über der Wasseroberfläche bedienen und verstärkt auf Materialien setzen, welche an Land zu finden sind.
Bei der rhembianen Unterwasser-Architektur kommt eine einzigartige Kombination aus primitiver Einfachheit und natürlicher Schönheit zum Einsatz, ganz besonders in ihrer Hauptstadt Aria. Diese besteht aus einem gewaltigen Säulensystem in einem gigantischen Unterwassergraben. Die Stadt gilt als eine der buntesten Metropolen von ganz Solia, obschon sie nur den Rhembianern zugänglich ist - schließlich befindet sie sich unter Wasser! Dieser Eindruck wird durch eine eindrucksvolle Zusammenstellung aus Schuppen, Korallen, Muscheln, Algen und anderen Materialien erreicht. Anders als bei den meisten Völkern Solias gilt im Übrigen: Je tiefer, desto wohlhabender. Entsprechend befindet sich der rhembiane Palast der Korallenzwillinge natürlich am untersten Punkt von Aria.
Weit primitiver ist derweil die Architektur der Dschungelrhembianer. Diese setzen relativ klassisch auf einfache Bauten aus Lehm, Palmenblättern, Holzstämmen und was sich halt sonst alles so in den tropischen Urwäldern finden lässt. Nicht selten kommt es zudem vor, dass sie ihre Baukünste für Überwasserhütten und Flosshäuser verwenden - eine einzigartige Kombination der beiden verschiedenen Kulturen Rhembians.